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Süddeutsche Meisterschaft im Voltigieren in Herxheim

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Süddeutsche Meisterschaft im Voltigieren in Herxheim

Am letzten Maiwochenende fand in Herxheim zum zweiten Mal nach 2003 die süddeutsche Meisterschaft der Voltigierer statt. In diesem Jahr gab es Titel und Medaillen für die M-Gruppen,S-Gruppen, Juniorgruppen, Einzelvoltigieren Damen und Herren, Einzelvoltigieren Junior und Doppelvoltigieren, summa sumarum also sieben Titel und 21 mögliche Medaillen. Bei der letzten Süddeutschen in Herxheim wurden nur 15 Medaillen vergeben, neun davon gingen damals nach Baden-Württemberg. Sicher ist eines, dass es durch das neue Regelwerk der Voltigierer seit diesem Jahr eine unüberschaubare Flut an Prüfungen und bei dieser Meisterschaft an Titeln gab, ob es sinnvoll ist, Titel in inflationärer Weise zu vergeben, sei dahin gestellt. Das Nennungsergebnis war in diesem Jahr so groß, dass das Programm an zwei Tagen noch kaum zu bewältigen war, hier sollte für die Zukunft vielleicht nur noch für die Spitzensportler Prüfungen angeboten werden, wenn die Süddeutsche Meisterschaft noch eine Meisterschaft bleiben soll.



Für die baden-württembergischen Voltigierer war Herxheim eine Sichtung für die Deutschen Meisterschaften, die für die Senioren der Voltigierer bereits Mitte Juli in Alsfeld/Hessen und für die Junioren Mitte August in Hohenhameln stattfinden. Problem ist für die Junioren, dass sie eine sehr lange Saison hinter sich haben, bis es im August zum nationalen Vergleich geht. Christine Steffen-Widmann und Steffi Metzger, die beiden Landestrainerinnen der Voltigierer sind jedoch sehr zuversichtlich was die Leistungen ihrer Schützlinge betrifft. Bei den Einzelvoltigiererern ist Charlotte Kantel (Köngen) momentan verletzt, aber Anja Traub hat wieder in ihre alte Form zurück gefunden . Nachwuchstalent John Massoud, Mitglied im C-Kader, startet in seiner ersten Saison gleich durch. In den C-Kader wurde er von Bundestrainerin Ulla Ramge übrigens nominiert, bevor er jemals im Einzelvoltigieren am Start war, eine äußerst ungewöhnliche Entscheidung. Rebecca Puchinger , ebenfalls Bundeskadermitglied,hat sich in dieser Saison schon sehr gut auf Turnieren gezeigt. Was ihr momentan fehlt ist ein eigenes einsatzbereites Spitzenpferd, Schützenhilfe leistet zur Zeit bei größeren Turnieren Leon, das Voltigierpferd aus Leonberg.

Bei den S-Gruppen schaffte die Mannschaft des Pegasus Mühlacker, auch Mitglied im Bundeskader,den Sprung auf’s Treppchen und gewann die Bronzemedaille. Vor Mühlacker platzierten sich die beiden hessischen Gruppen Kriftel und Greifenstein. Bei den M-Gruppen ging der Titel an den gastgebenden Verein, die beste Mannschaft aus Baden-Württemberg war Heddesheim auf Rang vier. Großsachsen belegte Rang fünf und Mannheim-Vogelsang Rang acht. Damit erreichten drei nordbadische Gruppen das Finale .
Bei den Juniorgruppen sicherte sich die Mannschaft aus Bad Friedrichshall bereits zum zweiten Mal den Titel des Süddeutschen Meisters. Silber ging an Mainz-Hechtsheim, Bronze an Köngen. Köngen ging mit neuem Pferd bei den Juniorgruppen an den Start, für das Pferd, ein ehemaliges Springpferd, war es der erste Start bei einer Gruppenprüfung. Die Heddesheimer Gruppe belegte hier Rang fünf.

Im Doppelvoltigieren, hier war Baden-Württemberg lange Jahre Hochburg in Süddeutschland, ging in diesem Jahr kein Paar aus dem Lande an den Start. So machten die Aktiven aus dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz die Medaillenvergabe untereinander aus. Der Titel ging an Eva Moske und Vivien Morbe aus dem Saarland.

Im Einzelvoltigieren gingen bei den Junior-Einzelvoltigierern (U18) die Plätze eins bis vier nach Baden-Württemberg. John Massoud (Pegasus Mühlacker) sicherte sich seinen ersten Süddeutschen Meistertitel vor Selina Schröder (Krumbach) und Rebecca Puchinger (Pforzheim). Theresa-Sophie Bresch (Roseck-Unterjesingen) belegte, nach dem Sieg in der ersten Wertungsprüfung, in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 20/100 Rang vier. Bei den Einzel-Damen ging der Titel an Anja Traub, die zwei blitzsaubere Durchgänge ablieferte und mit deutlichem Vorsprung gewann. Für eine nicht nachvollziehbare Entscheidung sorgte das Trikot von Anja Traub im Finaldurchgang. Mit diesem Trikot voltigierte Anja in der Vergangenheit schon auf vielen Turnieren bis hin zu Deutschen Meisterschaften und auch in der ersten Wertung ging dieses Trikot anstandslos durch. Das neue Regelwerk wollte der Entwicklung im Voltigiersport zu Trikots mit immer weniger Stoff entgegen wirken und die Verantwortlichen definierten die Anforderungen an das Wettkampftrikot. Unter anderem steht im Regelwerk der Satz „ Der Rumpf und die Beine müssen mit Stoff bedeckt sein. Der Anschein von Nacktheit ist unerwünscht“. Die Chefrichterin in dieser Prüfung legte diesen Satz nun sehr eng aus und erlaubte den Start von Anja Traub in diesem Trikot, bei dem schräg über den Bauch hautfarbener Stoff eingearbeit ist ,nicht. Aus den Reihen der Zuschauer wurde ihr ein blaues Trikot zugeworfen, gespannt warteten die Zuschauer, wie die Umkleidung vom nicht salonfähigen Trikot in das genehmigte Trikot nun erfolgen sollte. Anja verließ den Wettkampfzirkel- was eigentlich laut Reglement nach dem Gruß auch nicht mehr gestattet ist, und kleidete sich um. Nervenstark zog sie ihre Kür im geliehenen Anzug , der zwar nicht zur Frisur und zur Musik passte,durch. Bedauerlich ist, dass hier durch unklare und wachsweiche Formulierungen, die die Richter eng oder liberal auslegen können, die Aktiven die Benachteiligten sind. Hier besteht Bedarf zur Nachbesserung im Sinne des Sports.Silber ging an Frauke Bischoff-Means (Rheinland-Pfalz) und die Bronzemedaille an Silke Schönpflug (RV Voltejo) aus Baden-Württemberg. Die frischgebackene Bronzemedaillengewinnerin war glücklich über ihre erste Einzelmedaille bei einer Süddeutschen Meisterschaft. In beiden Durchgängen war es bei ihr optimal gelaufen.
Im Wettbewerb der Einzelvoltigierer Herren gewann Marc Scheiner (Rheinland-Pfalz) vor Gerrit Sabel (Hessen) und Sebastian Neuhäuser (Pegasus Mühlacker), der damit noch eine weitere Medaille für Baden-Württemberg sicherte. Mit zwei Goldmedaillen ,einer Silbermedaille und vier Bronzemedaillen als Ausbeute bei der Süddeutschen Meisterschaft können alle Beteiligten zufrieden sein.

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