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3. Internationalen Netzwerktagung Pferd – „Pferdewirtschaft morgen“ in Wissenschaft und Praxis

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Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

S. Voigtländer-Schnabel / Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Am 7. und 8. März fand bereits zum dritten Mal die internationale Fachtagung Pferdewissen statt. Mehr als 150 Studierende, Wissenschaftler und pferdeinteressierte Zuhörer folgten an beiden Tagen der Einladung an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) nach Nürtingen und tauschten sich zum Stand und zur Zukunft der Pferdeforschung aus. Die Besucher folgten interessanten Vorträgen und Präsentationen und konnten sich in Workshops und Diskussionen direkt einbringen. Darüber hinaus ermöglichte am Vormittag des ersten Tages das Haupt- und Landgestüt Marbach im Rahmen einer Führung auch Einblicke in die praktische Pferdezucht – und haltung.

Der Transfer zwischen Forschung und Praxis zeigt Lücken. 

„Das internationale Netzwerk Pferdewissen bietet eine Plattform für Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Pferdewirtschaft und -wissenschaft, um Synergien zu nutzen und Austauschmöglichkeiten zu schaffen, sowie studentische Forschungsarbeiten rund um das Pferd zu stärken und zu kommunizieren“, so Prof. Dr. Dirk Winter, Dekan des Studienganges Pferdewirtschaft von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) zum Auftakt der 3. Internationalen Netzwerktagung Pferd am 7. März 2017.

Bei dem diesjährigen Netzwerktreffen kamen junge Wissenschaftler der Pferdewirtschaft aus den Niederlande, der Schweiz und Deutschland und interessierte Pferdefachleute zusammen. In einem interaktiven Austausch wurde die künftige Entwicklung im Pferdebereich intensiv diskutiert und die weitere Verwertung von Forschungserkenntnissen reflektiert. So machten die Wissenschaftler eine große Lücke zwischen dem Stand der Forschung und dem Eingang in die Praxis aus. Dies wurde u.a. bei der Nutzung von modernen Fütterungstechniken skizziert, die zukünftig eine größere Rolle in Pferdebetrieben einnehmen dürften. Neben dem Einsatz neuer Technologien in Fütterung und Haltung wurden in einer Arbeit die Diskrepanzen zwischen den Möglichkeiten und der praktischen Anwendung dargestellt. So werde viel zu häufig die Qualität des Raufutters überschätzt und beispielsweise eine mindere Heuqualität als Futtergrundlage genutzt. Einfluss darauf nimmt der derzeit noch vielfach übliche späte Schnittzeitpunkt bei Heu und Heulage.   

Dabei zeigten die Teilnehmer auch Ansätze auf, um den Transfer zwischen der Forschung und der Praxis zu verbessern. Eine höhere Transparenz der Forschungseinrichtungen und eine öffentlich zugängige Plattform zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Auch bekannte Personen aus der Reitszene seien als wichtige Botschafter nicht zu unterschätzen.

Dass es sich um eine Tagung mit internationalem Anspruch handelt zeigten mehrere Beiträge; so wurde ein Forschungsprojekt zum Reproduktionsmanagement von Trabern in Neuseeland vorgestellt und die Akzeptanz des Studiengangs Pferdewirtschaft/-wissenschaft zwischen Kanada und Deutschland in einer anderen Studie verglichen.  

Zusammenfassend betonte Frau Prof. Dr. Konstanze Krüger, Expertin für Pferdeverhalten, die Notwendigkeit, „eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen, um zukunftsweisende Erkenntnisse und Entwicklungen zu diskutieren, zu analysieren und die Öffentlichkeit darüber zu informieren“.  Im nächsten Jahr freut sich die University of Applied Science Van Hall Larenstein, Niederlande, Studierende von den Partnerhochschulen begrüßen zu dürfen.

Hintergrund

Das internationale Netzwerk Pferdewissen wurde im September 2013 in Nürtingen gegründet. Ziel des Netzwerkes ist es, eine internationale Plattform für den Transfer von Wissen und Lehrinhalten rund um die Pferdewirtschaft zu etablieren. Die ersten beiden Fachtagungen fanden an der Hochschule Osnabrück (2014) und  der Georg-August Universität Göttingen (2016) statt.  

Bei der diesjährigen Veranstaltung nahmen Nachwuchswissenschaftler der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) aus Zollikofen (Schweiz),  der Hochschule Osnabrück, der Freien Universität (FU) Berlin, der Georg-August Universität Göttingen, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und der University of Applied Science Van Hall Larenstein (Niederlande) teil. Organisiert und geleitete wurde die Tagung vom Studiengang Pferdewirtschaft in den Räumlichkeiten der HfWU.

Alle Beiträge und Fotos zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.hfwu/pferdewirtschaft.de

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